Künstliche Intelligenz wird unsere Weise zu arbeiten grundlegend verändern. Vor allem beim Texten oder bei der Keyword-Recherche kann die KI unterstützen - wenn auch mit gewissen Einschränkungen. Wir zeigen Ihnen, wofür Sie ChatGPT, Google Gemini und Co am besten einsetzen können.
Text: Patrick Aulehla | Fotos: Redaktion
Als Freelancer stehe ich auf der Abschussliste. So hat es ein befreundeter Fotograf einmal formuliert, und mit dieser Sorge ist er wahrhaftig nicht allein. Viele Selbstständige und Agentur-Besitzer aus dem Grafik-, Fotografie- oder Content-Bereich fürchten um Ihre Existenzberechtigung, weil sich die KI just in jenes Körbchen nistet, aus dem sie ihre Brote fischen.
Eine berechtigte Sorge? Nein, nicht unbedingt. Sachliche Texte können ChatGPT oder Google Gemini zwar relativ sinnvoll schreiben, an kreativen Ansätzen aber mangelt es ihnen. Dennoch lassen sich die Automaten wunderbar einsetzen, um bestimmte Aufgaben zu verkürzen. Beispielsweise für die Erstellung von Texten für Social Media Postings oder die Recherche von Keywords. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie KI optimal für diese Zwecke nutzen.
Es gibt keine blöden Antworten, nur blöde Fragen
Ja, das Sprichwort funktioniert eigentlich anders herum. Für die künstliche Intelligenz müssen wir das Pferd aber am Schwanz aufzäumen. Um von ChatGPT oder Google Gemini brauchbare Antworten zu erhalten, muss man wissen, wie man fragt. Die Fragen an eine KI werden auch als Prompts bezeichnet, und diese Prompts entscheiden über die Qualität der Ergebnisse. Mit "Schreib' mir Texte für meine Website" ist es also nicht getan.
Ziel definieren, Prompts präzise formulieren
Das A und O im Umgang mit KI ist präzises Formulieren. Bevor Sie einen Text erstellen lassen, sollten Sie also genau wissen, wie lang der Text sein soll (z.B. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen), welche individuellen Informationen oder Merkmale er enthalten muss (z.B. Familienbetrieb in 3. Generation) und in welcher Tonalität der Text verfasst werden soll (z.B. formell, technisch, lustig).
Natürlich haben wir auch ChatGPT um Beispiele für gute und schlechte Prompts gebeten - mit folgendem Ergebnis:
ChatGPT:
Hier ist ein Beispiel für einen optimalen Prompt:
Beispiel 1: Allgemeine Frage
Schlechter Prompt: "Erzähl mir etwas über die französische Revolution."
Optimaler Prompt: "Gib mir eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse der Französischen Revolution von 1789 bis 1799. Fokus dabei auf die Ursachen, die Hauptakteure und die Auswirkungen auf Europa. Die Antwort sollte nicht länger als 300 Wörter sein und in einem formellen Stil verfasst sein."
Beispiel 2: Technische Anfrage
Schlechter Prompt: "Erklär mir, wie ein Computer funktioniert."
Optimaler Prompt: "Erkläre in einfachen Worten, wie ein Computer funktioniert, indem du die Hauptkomponenten (CPU, RAM, Festplatte, Motherboard) und deren jeweilige Funktionen beschreibst. Die Erklärung sollte für jemanden ohne technisches Vorwissen verständlich sein und nicht länger als 200 Wörter umfassen."
Beispiel 3: Kreative Aufgabe
Schlechter Prompt: "Schreib eine Geschichte."
Optimaler Prompt: "Schreibe eine kurze Geschichte (ca. 300 Wörter) über einen mutigen Helden in einer mittelalterlichen Fantasy-Welt, der gegen einen Drachen kämpfen muss, um ein Dorf zu retten. Die Geschichte sollte spannend und mit einem überraschenden Ende versehen sein."
Zusammengefasst sollte ein optimaler Prompt die Anfrage so formulieren, dass das Modell genau versteht, was erwartet wird, und alle notwendigen Informationen enthält, um eine genaue und relevante Antwort zu liefern.
ChatGTP Ende.
Bei der Keyword-Recherche ist die KI besonders nützlich
Grundsätzlich lässt sich also feststellen: Auch mit ChatGPT ist das Erstellen von Texten mit Arbeit verbunden, wenn auch in anderer Form. Um präzise Angaben zu erhalten, muss man die Anfragen präzise formulieren und mit wichtigen Informationen anreichern. Wofür sich die KI beinahe ohne Vorkenntnisse einsetzen lässt, sind beispielsweise kurze Texte für Social Media Posting oder eine Keyword-Recherche. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass der Datenstand von ChatGPT nicht tagesaktuell ist - für tagesaktuelle Anfragen eignet sich Google Gemini besser.
Bei der Probe aufs Exempel spuckt Google Gemini ein umfangreiches Ergebnis aus:
Prompt 1: Für die Website meines Autohauses suche ich nach verschiedenen Keywords (Keywords, Long Tail Keywords usw.). Mein Betrieb befindet sich in 1210 Wien Floridsdorf, mein Einzugsgebiet liegt etwa 40 Kilometer um meinen Standort. Mein Autohaus bietet den Verkauf von Neuwagen und Gebrauchtwagen der Marken Toyota und Lexus an, außerdem Service-, Wartungs- und Reparaturarbeiten sowie Spengler- und Karosserie-Arbeiten für Fahrzeuge aller Marken.
Google Gemini:
Relevante Keywords für Ihr Autohaus in Wien Floridsdorf
Allgemeine Keywords:
Autohaus Wien Floridsdorf
Autohändler Wien 1210
Toyota Händler Floridsdorf
Lexus Händler Wien
Neuwagen Wien
Gebrauchtwagen Wien
Autowerkstatt Wien
Kfz-Service Wien
Wartung und Reparatur Wien
Spengler Wien
Karosseriearbeiten Wien
Long-Tail-Keywords:
Toyota Neuwagen kaufen in Wien Floridsdorf
Gebrauchtwagen mit Garantie in Wien 1210
Günstige Kfz-Werkstatt in Wien
Service und Reparatur aller Marken in Floridsdorf
Unfallreparatur und Lackierung in Wien
Winterreifenwechsel in Wien
Klimaanlagenservice in Floridsdorf
TÜV-Abnahme und Pickerl in Wien
Autofinanzierung und Leasing in Wien
Flottenmanagement für Unternehmen in Wien
Keywords mit geografischer Ausrichtung:
Autohaus in der Nähe von Floridsdorf
Autohändler in Wien 21. Bezirk
Kfz-Werkstatt in Döbling
Autoreparatur in Währing
Spenglerarbeiten in Brigittenau
Karosseriearbeiten in Leopoldstadt
Keywords für spezielle Dienstleistungen:
Hybrid- und Elektroauto Spezialist in Wien
Wohnmobil-Werkstatt in Floridsdorf
Tuning und Chiptuning in Wien
Autoglasreparatur in Wien
Reifenservice in Floridsdorf
Achsvermessung in Wien
Bremsenreparatur in Wien
Fortführender Prompt 2: "Packe die oben genannten Keywords in einen Website-Text für meine Startseite, der maximal 500 Zeichen inkl. Leerzeichen lang sein soll. Der Stil sollte rhetorisch locker sein."
Google Gemini:
Auf der Suche nach Ihrem Traumwagen in Wien Floridsdorf?
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Google Gemini Ende.
Bei ausschlaggebenden Texten besser einen Profi engagieren
So viel lässt sich mit Sicherheit sagen: KI ist ein nützliches Tool, das bestimmte Aufgaben erheblich erleichtern kann. Kurze Texte schreiben ChatGPT und Google Gemini bei Beachtung einiger Grundregeln mit Leichtigkeit, und auch eine oberflächliche Keyword-Recherche gelingt sehr gut. Womit die KI bisweilen aber noch Schwierigkeiten hat, sind kreative Einstiege und anhaltende Storylines, die sich beispielsweise über mehrere Landingpages erstrecken sollen. Das merkt man auch am obigen Beispiel: Zwar ergeben die Texte Sinn und sind mit entsprechenden Keywords angereichert. An fesselnden Formulierungen mangelt es aber.
Unsere Empfehlung ist daher: Für kurze Textpassagen oder schnelle Keyword-Recherchen eignen sich ChatGPT und Google Gemini hervorragend. Will man einen Leser aber über mehrere Kontaktpunkte hinweg fesseln - beispielsweise mit Website-Texten, Blog-Artikeln oder redaktionellen Berichten - dann empfiehlt sich der Gang zum Profi. Ein professioneller Texter ist variabler in seinem Stil, kann Inhalte präzise auf die entsprechenden Kommunikationskanäle zuschneiden und Vernetzungen zwischen Themen herstellen, zu der eine KI nicht in der Lage ist.
Fazit zur Nutzung von KI für die Erstellung von Texten
Die KI ist ein nützliches Tool für kurze Texte und schnelle Keyword-Analysen. Sie möchte allerdings mit präzisen Informationen gefüttert werden, die der Prompter vorher recherchieren muss. Für Texte, die den Leser durch Kreativität fesseln sollen und viel Fachwissen erfordern (speziell im Mobilitäts- oder Technologiebereich), raten wir Ihnen, einen versierten Profi zu engagieren. Dieser kann Inhalte für Ihre Kommunikationskanäle maßschneidern und bringt tiefgehendes Knowhow für das jeweilige Thema mit.
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Über den Autor
Patrick Aulehla ist Inhaber der PR- und Content-Agentur PauaKommunikation. Er verfasst Presseaussendungen, Blogartikel und Website-Texte für namhafte Unternehmen aus dem Automobil-, Technologie-, Sport- und Energiesektor und ist als Gastautor unter anderem für das Red Bull Media House tätig.
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